Einführung des Gendersterns * am 29.01.2019 in der Verwaltung
Zum Hintergrund: Der Rat der Stadt Wuppertal hat in seiner Sitzung am 22.11.2008 die Anwendung einer geschlechtergerechten Sprache im gesamten Schriftverkehr, in allen Schriftstücken, Urkunden, Vordrucken, Formularen, Drucksachen, Veröffentlichungen, im Intranet- und Internet-Auftritt und in Session beschlossen. Dies bezieht sich auf alle personenbezogenen Benennungen und Bezeichnungen und sollte in Form einer gleichzeitigen Benennung und Bezeichnung der weiblichen und männlichen Form erfolgen. Dort, wo dies nicht möglich ist, sollte eine neutrale Form gewählt werden. Die männliche Bezeichnung wurde nicht als Oberbegriff angesehen, der die männliche und weibliche Form einschließt.
Durch den Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 10.10.2017 ist es möglich, sich weder als männlich oder weiblich zu definieren, sondern als "divers". Damit hat das Bundesverfassungsgericht die Existenz einer "dritten" Geschlechtsidentität anerkannt. Üblicherweise wird dem in schriftlichen Dokumenten mit einem "Sternchen/*" Ausdruck verliehen, um die Vielfalt und Uneindeutigkeit von Geschlechtern auszudrücken.
Heute wird in den meisten Fällen der „Genderstern“ genutzt. Aber auch andere Möglichkeiten bestehen nach Beschluss des Verwaltungsvorstandes weiter, wie z.B. der Schrägstrich "Mitarbeiter/innen" oder das Sternchen "Mitarbeiter*innen". In Formularen, in denen nach dem Geschlecht gefragt wird, wird neben "männlich", "weiblich" auch "divers" als Möglichkeit eingefügt. Eine rein männliche Formulierung ist nicht gewünscht.
Möglich sind ab folgende Schreibweisen:
Beispiele vollständige Paarform
Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Referent bzw. die Referentin
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde
Sehr geehrte Damen und Herren
Beispiele Schrägstrich und Alternative Genderstern
Sehr geehrte Ressortleiter/innen - Sehr geehrte Ressortleiter*innen
An alle Mitarbeiter/innen - An alle Mitarbeiter*innen
Für alle Bürger/innen - Für alle Bürger*innen
Beispiele für alternative Formulierungen
"Der Bewerber muss das Formular ausfüllen", lieber "Das Formular ist vollständig auszufüllen"
"Wir suchen erfahrene Mitarbeiter", lieber "Praxiserfahrung ist für diese Stelle von Vorteil"
"Der Stimmberechtigte kann seine Stimme nur einmal abgeben", lieber "Die stimmberechtigte Person kann jeweils nur eine Stimme abgeben"
Beispiele für eine Anrede, wenn Sie alle Geschlechter ansprechen möchten
"Guten Tag Vorname Nachname" statt "Sehr geehrter Herr Vorname Nachname / sehr geehrte Frau Vorname Nachname"
Beispiel für eine Anrede, die alle Geschlechter berücksichtigt, wenn Sie allgemeine Mails oder Briefe verschicken
Sehr geehrte Veranstaltungsteilnehmer*innen - Sehr geehrte Veranstaltungsteilnehmer/innen
Sehr geehrtes Planungs-Team
Guten Tag, Sie haben sich für … angemeldet
Sehr geehrte Unterstützer*innen des… - Sehr geehrte Unterstützer/innen des…
Sehr geehrte Bündnispartner*innen und Interessierte - Sehr geehrte Bündnispartner/innen und Interessierte
Sprache lässt sich als Phänomen beobachten und beschreiben, welches einem ständigen, von den Sprechenden/Schreibenden erzeugten Wandlungsprozess unterliegt. Durch einen sensiblen Sprachgebrauch tragen wir aktiv zur Gleichberechtigung der Geschlechter und zu einer wertschätzenden Ansprache aller bei. Sprache bildet gesellschaftliche Strukturen ab und ist wandelbar. Heute verwenden wir zum Beispiel selbstverständlich den Begriff Kauffrau, um den sich in den 1970er Jahren noch große Diskussionen entfachten.
Die Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung hilft gerne mit weiteren Informationen oder Unterstützung bei Formulierungen. Beschäftigte der Verwaltung können auf der Startseite der Beschäftigten-App "Mia - Mitarbeiter*innen-App" sehen, wie es gehen kann.
Falls Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an!