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Gleichstellung und AntidiskriminierungGleichstellung und Antidiskriminierung

Vielfalt der Geschlechter

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Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt: Bedeutungen

Abkürzung LGBTQ*

Diese Buchstabenkombination steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, transgeschlechtlich, intergeschlechtlich und queer. Das Sternchen ( * ) sowie der Unterstrich ( _ ) werden als Platzhalter verwendet um alle Geschlechter und Identitäten über „männlich“ und „weiblich“ hinaus sichtbar zu machen.

Asexuell/Asexualität

Asexuelle Menschen haben kein Verlangen nach Sexualität mit anderen Menschen. Es handelt sich also in der Regel nicht um eine bewusste Entscheidung, auf Sex zu verzichten, wie sie z.B. katholische Priester mit dem Zölibat treffen, sondern um die Abwesenheit sexueller Erregung oder deren Ablehnung.

Bisexuell/Bisexualität

Bisexuelle Menschen fühlen sich sexuell und/oder emotional zu Männern und Frauen hingezogen. Bisexuelle Menschen sind vielen Vorurteilen ausgesetzt. Sie werden oft übersexualisiert, obwohl sie selbstverständlich ein ebenso komplexes Gefühlsleben wie Andere haben. Das führt oft dazu, dass viele sich nicht outen – aus Angst, nicht anerkannt oder ernstgenommen zu werden.

Cisgeschlechtlich/Cisgeschlechtlichkeit

Cisgeschlechtlichkeit ist das Gegenteil von Transgeschlechtlichkeit. Cisgeschlechtliche Menschen identifizieren sich mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Eine Cis-Frau ist also eine Person, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurde und sich auch als Frau identifiziert. Ein Cis-Mann ist eine Person, die bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen wurde und sich auch als Mann identifiziert. Viele kennen den Begriff der Cisgeschlechtlichkeit nicht, da er als die „Norm“ wahrgenommen wird. Es ist aber gut, Cisgeschlechtlichkeit zu benennen, um zu verdeutlichen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass das Geschlecht einer Person dem Geschlecht entspricht, was bei der Geburt eingetragen wurde. Der Begriff "cis" stammt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „diesseitig“. Das Wort "trans" bedeutet demgegenüber „jenseits“, „hindurch“ oder „hinüber“. Cisgender ist somit der wertungsfreie Gegenbegriff zu Transgender. Der Begriff "Cissexuell" wurde im Jahr 1991 vom Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch eingeführt. Damit wollte er ausdrücken, dass es auch cissexuelle Menschen geben muss, wenn es transsexuelle Menschen gibt.

Gender/Geschlecht/Geschlechtliche Identität

In der deutschen Sprache gibt es schlicht keine Entsprechung für das englische Wort „Gender“. Die bloße Übersetzung in „Geschlecht“ reicht nicht aus. Es ist eine Unterscheidung notwendig in „biologisches Geschlecht“ und „soziales Geschlecht“. Das soziale Geschlecht manifestiert sich unabhängig von körperlichen Merkmalen.


Heterosexuell/Heterosexualität

Der griechische Begriff „hetero“ bedeutet verschieden oder ungleich (im Gegensatz zu „homo“ = gleich). Heterosexuelle Frauen lieben oder begehren also Männer, heterosexuelle Männer lieben oder begehren Frauen.


Homofeindlichkeit/Homophobie

Homophobie meint in der Regel alle negativen Einstellungen gegenüber Lesben und Schwulen, die sich in Vorurteilen und Abwertung, der Befürwortung von Diskriminierung bis hin zur Gewaltausübung äußern können. Wissenschaftler*innen stellen sie in eine Reihe mit z.B. Rassismus, Sexismus oder Behindertenfeindlichkeit.


Homosexuell/Homosexualität

Der griechische Begriff „homo“ bedeutet „gleich“. Homosexuelle Frauen lieben oder begehren also Frauen (siehe lesbisch) und homosexuelle Männer begehren Männer (siehe schwul). Untersuchungen schätzen die Zahl der Menschen, die ausschließlich homosexuell leben, auf fünf bis sieben Prozent. Die Zahl derjenigen, die sich nicht ausschließlich, aber auch zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, scheint erheblich größer zu sein (siehe bisexuell).

Intersexuell/Intersexualität

Intersexuell bedeutet, dass es bei der Ausbildung der menschlichen Geschlechtsmerkmale viele Zwischenstufen zwischen „weiblich“ und „männlich gibt. Fachleuten zufolge kommen jedes Jahr in Deutschland rund 150 bis 340 Kinder auf die Welt, bei denen „weibliche“ und „männliche“ Geschlechtsmerkmale vorhanden sind. Inter*Menschen sind weltweit gesellschaftlich kaum sichtbar, denn Intergeschlechtlichkeit ist nach wie vor stark tabuisiert und diskriminiert – gesetzlich, medizinisch und gesellschaftlich.

Lesbisch

Eine lesbische Frau ist homosexuell, sprich: gleichgeschlechtlich orientiert. Sie liebt und begehrt also Frauen. Namensgeberin ist die Insel Lesbos, wo die griechische Dichterin Sappho lebte und Gedichte über die Liebe zwischen Frauen schrieb.

Nichtbinär

Nichtbinäre Menschen sind weder Frauen noch Männer. Manche nichtbinäre Geschlechter sind „zwischen männlich und weiblich“, manche völlig unabhängig von diesem Zweiersystem und manche Geschlechter sind fließend (genderfluid), d.h. nicht dauerhaft festgelegt. Manche nichtbinäre Menschen sind inter*, viele nichtbinäre Menschen sind trans* - dies trifft jedoch nicht auf alle zu. Es ist wichtig zu wissen, dass sich manche Bezeichnungen nicht gegenseitig ausschließen, sondern dass die Zugehörigkeit einer Person durchaus vielfältig und auch wandelbar sein kann.

Pansexuell/Pansexualität

Pansexuelle Menschen lieben und begehren Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität. Pansexualität stellt damit das zweigeschlechtliche Modell infrage. Menschen sind pansexuell, wenn für sie mit jedem Menschen, der als Person zu ihnen passt, Sexualität oder eine Beziehung grundsätzlich möglich ist.

Queer

Queer ist ein offener Begriff, der alle einschließt, die mit ihrem Aussehen und / oder Verhalten heteronormativen Vorstellungen nicht entsprechen. „Queer“ kann eine Theorie sein, kann praktisch gelebt werden und Personen oder Bewegungen können sich als „queer“ bezeichnen. 

Schwul

Ein schwuler Mann ist homosexuell, sprich: gleichgeschlechtlich orientiert. Er liebt und begehrt also Männer. Zudem bezeichnet „Schwulsein“ auch eine soziale, kulturelle und politische Identität, die sich in dem Zugehörigkeitsgefühl zu anderen Schwulen, sowie deren Gruppen und Initiativen ausdrückt.


Sexuelle Identität/Orientierung

Während sich die geschlechtliche Identität auf die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht oder mehreren bezieht, geht es bei der sexuellen Identität darum, auf welches Geschlecht sich die emotionalen und sexuellen Wünsche eines Menschen richten.


Trans*

Trans* wird als Oberbegriff verwendet und kann Transsexualität, Transgender, Transidentität, Transgeschlechtlichkeit und vieles weitere bedeuten.


Transgender

Der Begriff Transgender wird unterschiedlich verwendet. Manche Menschen bezeichnen sich als Transgender, wenn ihr soziales Geschlecht (siehe Gender) ein anderes ist als das Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, sich aber nicht vollständig körperlich angleichen lassen. Andere verwenden Transgender als Überbegriff, ähnlich wie Trans*.

Transfeindlichkeit/Transphobie

Wie auch bei Homofeindlichkeit beinhaltet der Begriff Transfeindlichkeit Vorurteile, negative Einstellungen, Stigmatisierung, Abwertung, Verleugnung, Befürwortung von Diskriminierung, Diskriminierung und Gewalt gegenüber transgeschlechtlichen Menschen.


Transsexuell/Transsexualität

Transsexuelle Menschen empfinden ihr biologisches Geschlecht als falsch und sich selbst als zugehörig zu einem anderen Geschlecht. Viele Transsexuelle haben den Wunsch, ihre körperlichen Geschlechtsmerkmale mit einer Operation so anzugleichen, wie es ihrem wahrgenommenen Geschlecht entspricht. Dazu können auch eine Hormontherapie und eine Änderung des Vornamens sowie des Personenstandes in persönlichen Dokumenten kommen. Bei Transsexualität geht es um die Zugehörigkeit zu einem anderen Geschlecht und nicht um die sexuelle Orientierung. Transsexuelle Menschen können sowohl hetero-, homo-, bi- oder pansexuell sein.

Erläuterungen und Hinweise

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