Eine Besonderheit des Wuppertaler Beuys-Performancefestivals ist die Verknüpfung von künstlerischer Produktion und wissenschaftlicher Reflexion. So ziehen sich durch die Festivaltage fünf Panels, in denen Wissenschaftler*innen gemeinsam mit am Festival beteiligten Künstler*innen ebenso über zentrale Aspekte performativer Kunst diskutieren wie über die Charakteristika des aktionistischen Werks von Joseph Beuys und die impulsgebende Wirkung auf zeitgenössische Künstler*innen. Die Panels orientieren sich dabei zugleich an thematischen Ausrichtungen einzelner Performances während des Festivals wie z.B. archivarische Praktiken, zeitliche Dimensionen oder dem Begriff des Gesamtkunstwerks. Einen besonderen Schwerpunkt bildet der Blick auf die Soziale Plastik von Beuys und deren aktuelle Relevanz, z.B. im Hinblick auf ihre prozesshafte und partizipatorische Struktur sowie auf darin implizierte Themenfelder wie gemeinwohl- und zukunftsorientiertes Handel. Als Abschluss findet folglich eine Diskussion zu einem Performanceverständnis statt, das kunstbasierte Interventionen im Kontext (stadt)gesellschaftlicher Transformation umfasst.
Vortrag / 03.06.2021/14:30 (Mehrfachsendung)
„How to do things with performance“ – Einige Thesen zum Performancebegriff
Dr. des. Katharina Weisheit
Die aktionistischen Arbeiten von Joseph Beuys waren Teil einer künstlerischen Bewegung, die Mitte des 20. Jahrhunderts begann, die Grenzen zwischen den Künsten aufzulösen und die Prozess- und Ereignishaftigkeit von Kunst sowie des künstlerischen Arbeitsprozesses in den Mittelpunkt zu stellen. Diese sogenannte performative Wende stellte durch ihre kritische Auseinandersetzung mit traditionellen Begriffen und Parametern der Kunst(produktion) sowohl die Kunstwelt als auch die Kunstwissenschaften vor eine große Herausforderung. Künstler wie Beuys haben die Bildenden sowie Darstellenden Künste entscheidend geprägt und nach wie vor eine impulsgebende Wirkung auf zeitgenössische Künstler*innen, wie nicht zuletzt das Wuppertaler Beuys-Performancefestival zeigt. Davon ausgehend fragt der Impulsvortrag danach, was für ein Verständnis von Performance (und ihrer Produktion) die künstlerischen Arbeiten und wissenschaftlichen Panels des Festivals im Anschluss an Beuys nahelegen.
Dr. des. Katharina Weisheit ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Mitwirkende im Kurator*innenteam des Festivals. In Kürze erscheint ihre Dissertation zum Produktionsbegriff im Tanz am Beispiel des Tanztheaters Pina Bausch in Wuppertal. Ihr Arbeits- und Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Performing Arts, so war sie z.B. assoziiertes Mitglied des Forschungsverbundes Übersetzten und Rahmen. Praktiken medialer Transformation der Universität Hamburg und der dortigen Hochschule der Künste.
Panel 1 / 03.06.2021, 15:00
Archiv/Gedächtnis
Das Panel Archiv/Gedächtnis geht Fragen nach, was Erinnerung bedeuten kann, wie sich Erinnerung konstituiert und welche Arbeit Kunst für das individuelle und kollektive Gedächtnis leisten kann. Unterschiedliche memoriale oder archivalische Formkonsequenzen, Materialisierungen und vor allem archivarische Praktiken zeigen sich in der Kunst. Hier ist der Fokus einerseits auf spezifische performative Äußerungen gerichtet. Andererseits werden Methoden und Problematiken ihrer „Archivierung“ thematisiert.
Panel-Teilnehmer*innen:
Kattrin Deufert ist Künstlerin und hat sich 2003 mit Thomas Plischke zu dem Performance-Duo deufert/plischke zusammengeschlossen. Vor Kurzem haben sie ihren Lebensmittelpunkt von Berlin nach Schwelm, einem Nachbarort von Wuppertal, verlegt. In ihrem stringenten künstlerischen Werk beschäftigen sie sich immer wieder künstlerisch und theoretisch mit Fragen des Bewahrens und Neuinterpretierens der eigenen Arbeit, wie in ihrem Festivalbeitrag I like Erika and Erika likes me.
Prof. Dr. Sandra Umathum ist Professorin an der Universität der Künste Berlin: für (Angewandte) Theorie Tanz, Choreografie, Performance am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) und Dramaturgin in den Bereichen Performance und Tanz. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Theorie und Praxis der Performance, Performance & Disbility sowie Performance und/als Dokumentation.
Olaf Reitz ist Schauspieler, Sprecher und Regisseur. Gemeinsam mit Andy Dino Iussa beteiligt er sich mit der Arbeit Ich bin alle, stationiert in der von ihnen erst jüngst gegründeten Heilkünstlerei in Wuppertal, am Festival. Im ersten Teil ihrer Arbeit haben sie Geschichten von Menschen gesammelt, die von ihrem Leid, Verletzungen oder Ängsten erzählen. Aus diesem Archiv persönlicher Erzählungen formen sie für das Festival eine vielschichtige Klang- und Video-Installation, die nun aufgrund der aktuellen Corona-Situation in Wuppertal ihre Modifikation ins Digitale erfährt.
Dr. des. Katharina Weisheit (s.o.)
Moderation: Prof. Dr. Timo Skrandies
Panel 2 / 04.06.2021, 19:00
Gesamtkunstwerk
Zu den utopisch aufgeladenen Begriffen der Modernen Kunst gehört der Begriff des Gesamtkunstwerks. Darin verschränken sich durchaus widersprüchliche Fantasien von Synthese, Erlösung und Totalität. Das Panel widmet sich Beuys’ Verhältnis zu dieser, Theorie und ihrer Reichweite für dessen Kunstschaffen. Gemeinsam mit Künstler*innen und Theoretiker*innen wird nach Anknüpfungspunkten des Begriffes heute gefragt.
Dieses Panel findet im Anschluss an die Playback-Performance Der Hang zum Gesamtkunstwerk der Jackson Pollock Bar statt.
Panel-Teilnehmer*innen:
Martin Horn ist Schauspieler und Mitbegründer des Playback-Performance-Unternehmens Jackson Pollock Bar, das im Theater Freiburg ansässig ist. Er spielte an zahlreichen großen Theatern, wie der Volksbühne in Berlin, dem Schauspiel Zürich oder der Oper in Frankfurt und ist Ensemblemitglied am Schauspiel Bochum. Gleichzeitig wirkte er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit. Der studierte Schauspieler und Geisteswissenschaftler ist zugleich ausgebildeter Zen-Therapeut.
Prof. Dr. Timo Skrandies ist Professor am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik in Düsseldorf, Frankfurt/M. und Paris. Wissenschaftliche Tätigkeiten an den Universitäten Frankfurt/M., Düsseldorf, Weimar, Trondheim/Norwegen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Kunst und Ästhetik um 1800 bis heute, Tanz, Materialität und Produktion, Joseph Beuys, Kunst im Anthropozän, Bildakte des Rassismus. Gemeinsam mit Dr. Bettina Paust gibt er aktuell das erste Handbuch zu Joseph Beuys im J.B. Metzler Verlag heraus.
Dr. Alexandra Vinzenz ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere und Neuste Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. In ihrer Dissertation Vision Gesamtkunstwerk. Performative Interaktion als künstlerische Form hat sie sich mit dem Konzept „Gesamtkunstwerk“, dem die Möglichkeit der Transformation der Gesellschaft zugeschrieben wird, beschäftigt. Dabei spannt sie den Bogen von der Anthroposophischen Gesellschaft bis zu Joseph Beuys und zeigt auf, dass die Verbindung von Ästhetik und Politik trotz ihrer visionären Anlagen nicht an Reiz verloren hat.
Moderation: Prof. Dr. Barbara Gronau
Vortrag /05.06.2021, 15:00
Die Zeit aufführen – Augenblick, Prozess und Dauer in der Kunst von Joseph Beuys
Prof. Dr. Barbara Gronau
Die Auseinandersetzung mit Formen und Erfahrungen der Zeit bildet einen zentralen Schwerpunkt der Künste des 20. Jahrhunderts. Joseph Beuys nahm darin eine zentrale Position ein. Sowohl seine plastischen Arbeiten als auch seine Zeichnungen, Lectures und Aktionen durchziehen Fragen nach Wandel und Transformation, nach Beharrung und Flüchtigkeit oder Struktur und Rhythmus. Der Vortrag zeigt entlang verschiedener Beispiele Beuys’ künstlerische Auseinandersetzung mit zwei Formen der Zeiterfahrung: der Flüchtigkeit und Prozessualität einerseits und dem Speichern und Gedenken andererseits.
Prof. Dr. Barbara Gronau ist Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters an der Universität der Künste Berlin und Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs Das Wissen der Künste sowie Mitkuratorin des Festivals. Ihre Dissertation Theaterinstallationen. Performative Räume bei Beuys, Boltanski, Kabakov (München 2010) wurde 2011 mit dem Joseph Beuys Preis für Forschung ausgezeichnet. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Schnittstellen von Bildender Kunst und Theater sowie Theorien der Agency und Performanz. Darüber hinaus war Barbara Gronau in verschiedenen Theaterproduktionen als Dramaturgin und Kuratorin von Theaterfestivals tätig.
Panel 3 / 05.06.2021, 19:15
Zeit/Dauer
Materialzeit, historische Zeiten, Körperzeit, werkimmanente Zeit, das Verhältnis von „Revolution/Evolution“ und auch jenes von „Lebenslauf/Werklauf“, die Flüchtigkeit einer Aktion und die Zeiterfahrung ihrer inneren Dauer, das Bleibende einer Installation und das Bleibende von Beuys‘ Handlungen und Stimme im Film… Die temporalen Facetten sind nicht nur in Werk und Leben von Joseph Beuys reichhaltig, sondern spielen auch in aktuellen performativen Äußerungen eine zentrale Rolle.
Das Panel findet im Anschluss an die Etüde der Langsamkeit von Partita Radicale statt.
Panel-Teilnehmer*innen:
Prof. Dr. Barbara Gronau (s.o.)
Gunda Gottschalk ist Musikerin mit Schwerpunkt auf improvisierte und zeitgenössische Musik und bringt ihre Klangarbeit in Verbindung mit Tanz, Theater, Film, Komposition, Bildender Kunst und Literatur. Sie ist Mitglied des Quartetts Partita Radicale, das als Festivalbeitrag die Etüde der Langsamkeit entwickelt hat. In dieser mehrstündigen Performance, die alle Sinne anspricht, erhält die Wahrnehmung von Zeit eine neue Dimension.
Prof. Dr. Timo Skrandies ist Professor am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Mitkurator des Festivals. Er studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik in Düsseldorf, Frankfurt/M. und Paris und arbeitete während seiner wissenschaftlichen Laufbahn an den Universitäten Frankfurt am Main, Düsseldorf, Weimar und Trondheim/Norwegen. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Kunst und Ästhetik um 1800 bis heute, Tanz, Materialität und Produktion, Joseph Beuys, Kunst im Anthropozän sowie Bildakte des Rassismus. Gemeinsam mit Dr. Bettina Paust gibt er aktuell das erste Handbuch zu Joseph Beuys im J.B. Metzler Verlag heraus.
Moderation: Dr. Bettina Paust
Dr. Bettina Paust ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kulturmanagerin. Sie leitet das Kulturbüro der Stadt Wuppertal und ist Mitkuratorin des Festivals. Aktuell gibt sie gemeinsam mit Timo Skrandies das erste Handbuch zu Joseph Beuys heraus. Als ehem. Künstlerische Direktorin des Museums Schloss Moyland und Leiterin des dortigen Joseph Beuys Archivs hat sie sich in Praxis und Theorie langjährig mit dem Werk von Joseph Beuys beschäftigt und dazu publiziert, wie z.B. Das ausgestellte Tier. Lebende und tote Tiere in der zeitgenössischen Kunst, Berlin 2019.
Panel 4 / 06.06.2021, 10:00
Soziale Plastik
Zu den radikalsten Hinterlassenschaften des Beuysschen Œuvres gehört dessen Erweiterung des Begriffs der Plastik. In der Suche nach einem „sozialen Organismus als Kunstwerk“ (1984) hat er immer wieder Grenzüberschreitungen zwischen Kunst, Leben, Alltag, Ökonomie, Bildung und Politik gesucht. Das Panel fragt nach dem ‚Nachleben‘ von Beuys’ Konzept der Sozialen Plastik und sucht Anknüpfungspunkte und Ansätze für die Gegenwart.
Panel-Teilnehmer*innen:
Prof. Dr. Karen van den Berg ist Professorin und Gründungsdekanin des Departements für Kultur- und Kommunikationswissenschaften an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Dort hat sie den Lehrstuhl für Kunsttheorie und inszenatorische Praxis inne. An der Zeppelin Universität hat sie 2016 das Symposium From Social Sculpture to Art Related Action mit anschließender Publikation zur Rezeption des Konzepts der Sozialen Plastik von Beuys in Theorie und Praxis der Gegenwart realisiert.
Prof. Dr. Eugen Blume war lange Jahre Leiter des Hamburger Bahnhofs – Museum für Gegenwart in Berlin und betreut dort die Sammlung von Erich Marx. Er beschäftigt seit seiner Diplomarbeit über Beuys (1981) in Forschung und kuratorischer Praxis mit Leben, Werk und Wirkung des Künstlers. Gemeinsam mit Catherine Nichols kuratiert er aktuell das NRW-weite Beuys-Jubiläumsjahr, wie z.B: auch die aktuelle Ausstellung Jeder Mensch ist ein Künstler. Kosmopolitische Übungen mit Joseph Beuys in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Darin wird u.a. der heutigen Relevanz und Wirkkraft der Sozialen Plastik von Beuys nachgespürt.
Roland Brus ist Künstler und Regisseur und arbeitet in seinen Projekten weltweit vor allem mit künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum. In Wuppertal hat er als Langzeitprojekt Die Wüste lebt! etabliert und ist mit der Mobilen OASE auf den Straßen v.a. im Osten der Stadt unterwegs. Mit dem Festivalbeitrag Schütze die Flamme – Akademie der Straße aktualisiert die Mobile OASE im Sinne des Erweiterten Kunstbegriffs von Beuys die soziale Wirkkraft von Kunst, jedoch nicht theoretisch, sondern ganz konkret mit Aktionen im Stadtraum.
Prof. Dr. Wolfgang Zumdick ist Philosoph und Kurator und hat umfangreich zu Beuys – insbesondere zu dessen Bezug zu Rudolf Steiner – publiziert, wie kürzlich Mit Beuys Evolution denken. Neben vielfacher internationaler Lehrtätigkeit, wie z.B. an der Social Sculpture Research Uni in Oxford, ist er Mitbegründer des Social Sculpture Awards, der erstmalig 2019 an UTOPIASTADT in Wuppertal verliehen wurde. Er arbeitet(e) an zahlreichen praxisgestützten Projekten mit, wie z.B. an dem Berliner Nachhaltigkeitsprojekt ÜberLebenskunst. Aktuell kuratiert er die Ausstellung intuition! Dimensionen des frühwerks von joseph beuys 1946-1961 im Museum Kurhaus Kleve.
Moderation: Prof. Dr. Barbara Gronau
Panel 5 / 06.06.2021, 11:30
Performing Citizenship
Aktuell entwickeln sich unter dem Begriff „Performing Citizenship“ neue Ausprägungen urbaner Bürgerschaft, die sich selbstbestimmt und in kreativen Formen organisieren, um ihr Leben konkret und oft mit performativen Mitteln zu gestalten. Das, was Beuys theoretisch mit seiner Sozialen Skulptur als Weltentwurf skizzierte, konkretisiert sich als Urbane Performanz vielerorts in künstlerischen und kreativen Interventionen und leistet einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung.
Dr. Henning Mohr ist Kultur- und Innovationsmanager und leitet das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in Bonn. In seiner Dissertation Die Kunst der Innovationsge-sellschaft. Kreative Interventionen als Suche nach Neuheit hat er unterschiedliche Kunstprojekte der Kulturorganisation Urbane Künste Ruhr untersucht. Dabei zeigt sich, dass künstlerisches Handeln nahezu idealtypisch dem Neuheitsimperativ einer wissens- und kreativitätsbasierten Innovationsge-sellschaft entspricht.
Johannes Schmidt ist Utopist. Seit sieben Jahren verantwortet er das Kulturprogramm und die gemeinwohlorientierte Flächenentwicklung in UTOPIASTADT, Wuppertal. UTOPIASTADT, im Mirker Bahnhof an der Nordbahntrasse, ist ein andauernder Gesellschaftskongress und als soziale Skulptur 2019 durch den ersten Social Sculpture Award ausgezeichnet worden. Neben seinem Studium der Philosophie, kulturellen Praxis und der Kulturreflexion engagiert er sich kulturpolitisch und war 2020 beispielsweise Mitbegründer des Solidarfond EinTopf für in Not geratene Künstler*innen in Wuppertal.
Prof. Dr. Uwe Schneidewind ist seit der Kommunalwahl 2020 Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Davor war er lange Jahre Präsident des Wuppertal Instituts und ist u.a. seit 2011 Mitglied des Club of Rome. In seiner 2018 erschienenen Publikation Die große Transformation. Eine Einführung in die Kunst des gesellschaftlichen Wandels prägt er den Begriff der „Zukunftskunst“, mit dem er im Kern die Erkenntnis benennt, das kulturelle Potentiale und kreative Fähigkeiten für eine nachhaltige und sozial gerechte gesellschaftliche Transformation im Sinne von Urbaner Performanz nutzbar und wirksam sein können.
Prof. Dr. Gesa Ziemer ist Professorin für Kulturtheorie und kulturelle Praxis an der HafenCity Universität Hamburg und Direktorin des dort ebenfalls angesiedelten City Science Lab, einer Kooperation mit dem IT Media Lab in Cambridge, das über die Zukunft der Städte forscht. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind u.a. neue Formen der Zusammenarbeit, urbane Öffentlichkeiten, künstlerische Forschung und die digitale Stadt. Sie ist Mitherausgeberin der 2019 erschienenen Publikation Performing Citizenship. Bodies, Agencies, Limitations.
Moderation: Dr. Bettina Paust