Digital auf stew.one: 04.06.2021, ab 11:00
„Und in dem Bild sah ich eine Fackel, sah ich eine Flamme, und ich hörte „Schütze die Flamme!“ heißt es in Beuys‘ berühmter Rede zur Entgegennahme des Wilhelm-Lehmbruck Preises kurz vor seinem Tod 1986. Dieses „Schütze die Flamme“ führte Beuys dazu, seine Soziale Plastik zu entwickeln. Roland Brus & Daniela Raimund und ihr Team nehmen diesen Gedanken auf und spinnen ihn weiter. Im menschenleeren Stadion am Zoo wird das Feuer entzündet und eine Fackel mit Hilfe von 20 Staffel-Läufer*innen durch die Talachse über 10 km von West nach Ost transportiert. Die Läufer*innen stammen zumeist aus Oberbarmen: Junge, Alte, Einheimische und Migrant*innen, Behinderte und Weniger-Behinderte. Die Akademie der Straße spielt mit der Eröffnung der Olympischen Spiele unter pandemischen Verhältnissen in Wuppertal, kreuzt Beuys‘ Kunstbegriff mit olympischer Idee und dem Live-Art-Sender der Mobilen OASE. So wird die Flamme weitergereicht, aus der Arena auf die Agora: den Berliner Platz. Auf fünf Monitoren läuft dort die Performance ebenso wie auf der Kulturplattform stew.one als Livestream und mündet im Anschluss in eine lebendige Ausstellung des interdisziplinären Kunstprojektes. Zu sehen sind Bewohner*innen, die sich selbst ausstellen, Videos von Interventionen, Gespräche mit Alltagsexpert*innen und Aktionsrelikte. Oberbarmen, Wuppertal als Soziale Plastik im Praxistest unter Corona-Bedingungen. Das Projekt ist eine Aktion von Mobile OASE & Die Wüste lebt! in Kooperation mit der Färberei. Idee und Künstlerische Leitung stammen von Roland Brus und Daniela Raimund unter konzeptioneller Mitarbeit von Uwe Schorn und Hans Neubauer. Die Produktionsleitung liegt bei Uwe Peter und Anni Roolf.
Die Performance wird mit der Kamera begleitet und live gestreamt. Sofern die Corona-Lage es erlaubt, kann das Finale auf dem Berliner Platz eventuell vor Ort besucht werden. Bitte informieren Sie sich kurzfristig auf dieser Website und auf Facebook und Instagram.