Im Rahmen des NRW-weiten Beuys-Jubiläumsjahres 2021 widmet sich das Wuppertaler Performancefestival erstmalig zeitgenössischen Kunstformen im Anschluss an die Aktionskunst von Joseph Beuys. Insgesamt 12 künstlerische Beiträge und 5 wissenschaftliche Panels setzen sich mit vielfältigen und impulsgebenden Aspekten mit Werk und Wirken von Joseph Beuys auseinander.
Modifikation des Festivals
Heute ist noch nicht absehbar, ob Wuppertal Anfang Juni 2021 bereits den erforderlichen Corona-Inzidenzwert erreicht haben wird, bei dem Kulturveranstaltungen wieder live stattfinden dürfen. Aufgrund dieser unsicheren Situation haben das Kulturbüro und die Kurator*innen gemeinsam mit den teilnehmenden Künstler*innen beschlossen, das Performancefestival vollständig in den digitalen Raum zu verlegen und sich gleichzeitig die Option von Live-Besuchen - natürlich unter den notwendigen Bedingungen offenzuhalten.
Das Festival wird vom 2. bis 6. Juni 2021 digital auf der Wuppertaler Streamingplattform www.stew.one über alle fünf Tage zu erleben sein.
Die beteiligten Künstler*innen haben ihre ursprünglich analog geplanten Festivalbeiträge im Hinblick auf die Überführung des Festivals ins Digitale modifiziert. Gleichzeitig erweitern dokumentarische Beiträge und Liveübertragungen sowie rahmende Moderationen das Festivalprogramm. Das Publikum an den Bildschirmen wird auf vielfältige Weise die Möglichkeit erhalten, die Künstler*innen zu begleiten und mit Hilfe sozialer Medien und interaktiver Tools unmittelbar am Festival teilzuhaben.
Wuppertal – Stadt der Performanz
Dass sich gerade das Kulturbüro der Stadt Wuppertal mit Blick auf Joseph Beuys mit performativer Kunst beschäftigt, liegt auf der Hand: Wuppertal ist die Stadt der Performanz, denn hier haben Künstler*innen wie Else Lasker-Schüler, Bazon Brock, Peter Kowald und Peter Brötzmann sowie Pina Bausch tradierte Kunstvorstellungen spartenübergreifend entgrenzt und wegweisende Impulse für aktuelle performative Tendenzen gesetzt. Joseph Beuys war 1965 an dem 24-Stunden Happening in der Galerie Parnass in der Molktestrasse beteiligt, die damals eine der ersten Adresse für internationale zeitgenössische Kunst war.
Auf diesem immateriellen Erbe baut das Wuppertaler Performancefestival 2021 auf und bezieht sich zugleich auf aktuelle, performative Entwicklungen für eine nachhaltige Gesellschafts- und damit Stadtentwicklung mittels künstlerischer, gemeinwohlorientierter Interventionen im Sinne Urbaner Performanz. Joseph Beuys demokratisierte mit seiner Idee der Sozialen Plastik den tradierten Kunstbegrifft und bezog ihn auf den Menschen und sein soziales Wirken. Mit seinem Credo „Jeder Mensch ist ein Künstler“ benennt er damit die schöpferischen Potentiale jedes*r Bürgers*in zur gemeinschaftlichen Gestaltung der Gesellschaft. In Wuppertal hat diese Veränderung durch künstlerische Interventionen gemeinsam mit bürgerschaftlichem Engagement schon längst begonnen und nimmt aktuell an Dynamik zu.
Kuratorenteam
Das Performancefestival Die Unendlichkeit des Augenblicks. Aufführungskünste nach Beuys wird kuratiert von Dr. Bettina Paust, Leiterin des Kulturbüros der Stadt Wuppertal, Prof. Dr. Barbara Gronau, Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters an der Universität der Künste Berlin sowie Prof. Dr. Timo Skrandies, Professor für Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf unter Mitwirkung von Dr. des. Katharina Weisheit.
Moderation des digitalen Festivals
David J. Becher spielt beim Vollplaybacktheater (VPT) mit tonloser Stimme zu Tönen vom Band, in UTOPIASTADT kümmert er sich um reale Räume für utopische Ideen, als der liebe J. sorgt er voller Verständnis für namentliche Missverständnisse. Nun nimmt er das Performance Festival zu Joseph Beuys in Wuppertal an die Hand, um mit Moderationen, Berichten, Ad-Hoc-Reflexionen und dem Versuch, im Hintergrund den Überblick über digital-analoge Schnittstellen nicht zu verlieren, die Unendlichkeit des Augenblicks aus Wuppertals Industriebrachen, der Heilkünstlerei und dem Mirker Bahnhof ins Internet zu begleiten.
Förderer
Das Wuppertaler Performancefestival zu Joseph Beuys kann nur dank der Unterstützung zahlreicher Förderer realisiert werden, denen unser ganz besonderer Dank gilt:
Dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), der Kunststiftung NRW (Düsseldorf), dem Landschaftsverband Rheinland (Köln), der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung (Wuppertal), dem NRW KULTURSekretariat Wuppertal, der Stadtsparkasse Wuppertal, der Firma Knipex (Wuppertal), der renaissance Immobilien & Beteiligungen AG sowie der Riedel Communications GmbH & Co. KG.