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Ehrenbürger/innen

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde hat die Stadt nach 1945 insgesamt lediglich 13 Persönlichkeiten wegen ihrer Verdienste um Wuppertal ausgezeichnet. Aktuell hat der Stadtrat am 18.11.2019 beschlossen, Junior Uni-Gründer Prof. Dr. h.c. Ernst-Andreas Ziegler zum Ehrenbürger zu ernennen.

Diese höchste Auszeichnung der Stadt ist mit keinerlei Rechten und Pflichten verbunden und schon gar nicht mit irgendwelchen Vorteilen oder Privilegien. "Noch nicht einmal am vierten Advent kann man als Ehrenbürger kostenlos den Zoo besuchen", scherzte Johannes Rau, Ehrenbürger seit 1991, in einer launigen Ansprache bei der Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Alt-Oberbürgermeister Gottfried Gurland Ende Januar 1998 im Barmer Rathaus.


Der erste im Bunde war der international bedeutende Bakteriologe und Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie Prof. Dr. Gerhard Domagk. Den 1939 zuerkannten Nobelpreis konnte der Bayer-Forscher aufgrund eines Hitler-Verdikts erst 1947 in Stockholm entgegennehmen. Am 15. Januar 1951 wurde dem aus der Mark Brandenburg stammende Wahl-Wuppertaler durch Oberbürgermeister Robert Daum der Ehrenbürgerbrief überreicht.


Am 9. November 1952 folgte als zweiter Ehrenbürger Eduard von der Heydt, erfolgreicher Bankier und leidenschaftlicher Kunstsammler.


Nach langer Pause zeichnete der Rat am 14. April 1980 Alt-Oberbürgermeister Hermann Herberts aus Anlass seines 80. Geburtstages mit der Ehrenbürgerwürde aus. Als Oberbürgermeister in den Jahren 1956 bis 1961 und wiederum von 1964 bis 1969 hatte sich Herberts vor allem um den Wiederaufbau und die weitere Entwicklung der Stadt verdient gemacht.


Für seine vielfältigen Verdienste um Wuppertal - hervorgehoben wurde in der Laudatio vor allem die Gründung der Bergischen Universität - wurde Johannes Rau am 28. Januar 1991 mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet. Rau hatte als Wuppertaler Ratsmitglied, im Amt des Oberbürgermeisters, als langjähriger Ministerpräsident in Nordrhein Westfalen und auch im Amt des Bundespräsidenten, das er von 1999 bis 2004 ausübte, stets eine enge Bindung an seine Heimatstadt Wuppertal. So kam er als Bundespräsident gemeinsam mit dem israelischen Staatspräsidenten Moshe Katsav zur Eröffnung der Bergischen Synagoge nach Wuppertal. Johannes Rau starb am 27. Januar 2006 im Alter von 75 Jahren in Berlin.


Schließlich folgte am 18. Juni 1993 der frühere Bürgermeister Kurt Drees, der 21 Jahre lang dieses Ehrenamt bekleidete. Seit 1997 trug er die vom Rat verliehene Ehrenbezeichnung Altbürgermeister. Drees verstarb am 18. Januar 1998.


Ebenfalls aus Anlass seines 80. Geburtstags erhielt am 27. Januar 1998 Alt-Oberbürgermeister Gottfried Gurland diese hohe Auszeichnung. Gottfried Gurland war mit 14 Jahren der dienstälteste Oberbürgermeister in der 70jährigen Stadtgeschichte. Gurland verstarb am 31. Oktober 2002 im Alter von 84 Jahren.


Als erster Frau wurde schließlich am 16. Dezember 1998 Ruth Kolb-Lünemann, die von 1952 bis 1994 dem Rat der Stadt angehörte, das Ehrenbürgerrecht zuerkannt. Sie überlebte diese hohe Ehrung nur um ein halbes Jahr.


Am 28. August 2000 wurde Oberbürgermeisterin a.D. Ursula Kraus zur Ehrenbürgerin Wuppertals gewählt. Sie war Mitglied der SPD-Fraktion des Rates von 1984 bis 1999 und Mitglied des Landtags von 1980 bis 1996. Als Nachfolgerin von Gottfried Gurland wurde sie 1984 zur Oberbürgermeisterin gewählt. Sie bekleidete dieses Amt bis 1996. Am 2. August 2021 verstarb Ursula Kraus an ihrem 91. Geburtstag.


Oberbürgermeister Dr. Hans Kremendahl hat am 3. Dezember 2001 den Ehrenbürgerbrief an den Wuppertaler Unternehmer Dr. Jörg Mittelsten Scheid überreicht. Der persönlich haftende Gesellschafter der Firma Vorwerk & Co. war von 1985 bis 1997 Präsident der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid und ist seit 1998 der Präsident von Eurochambres, des Dachverbandes der Industrie- und Handelskammern Europas.


Am 7. März 2005 verlieh Oberbürgermeister Peter Jung die Ehrenbürgerwürde an Dr. Willfried Penner. Der gebürtige Wuppertaler war nach dem Studium als Staatsanwalt im Tal tätig. 1966 wurde er Mitglied der SPD und bekleidete in Wuppertal verschiedene Funktionen in der Partei. Von 1972 bis 2000 war er Mitglied des Bundestages, danach wirkte er bis März 2005 als Wehrbeauftragter des Bundestages. Seit 1983 engagiert sich Penner in seiner Heimatstadt als ehrenamtlicher Vorsitzender des Stadtsportbundes.


“Ich lebe gern in dieser Stadt. Sie ist meine Stadt geworden, denn sie ist eine Alltagsstadt, keine Sonntagsstadt. Das ist wichtig für unsere Arbeit.“

So beschrieb am 27. April 2008 die Choreographin Pina Bausch "ihre" Stadt, als Oberbürgermeister Peter Jung sie zur Ehrenbürgerin Wuppertals machte.

Pina Bausch hat mit ihrem Tanztheater etwas ganz Neues geschaffen und den Namen Wuppertal in die ganze Welt getragen.

Sie starb am 30. Juni 2009 in Wuppertal.


Lore Jackstädt erhielt am 10. Juni 2010 die Ehrenbürgerurkunde von Oberbürgermeister Peter Jung. Sie hat sich mit der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung um die Stadt verdient gemacht. Gründer der Stiftung war ihr Mann. Nach seinem Tod hat Lore Jackstädt die Verantwortung für die Stiftung übernommen. Mit ihrer großzügigen Unterstützung können in Wuppertal viele kulturelle und soziale Projekte finanziert werden, die ohne diese Förderung nicht umsetzbar wären.

Lore Jackstädt starb am 31.01.2019 im Alter von 94 Jahren.


"Der beste Ort zu leben ist da, wo es uns gelingt, das Beste aus uns zu machen. Hier gelingt das." Mit einer Bekenntnis zu Wuppertal dankte Tony Cragg der Stadt, die ihm am Freitag, 28. März 2014, die Ehrenbürgerschaft verlieh.

Tony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren. 1977 kam er nach Wuppertal. Wuppertal bereichert Cragg nicht nur mit seinen Kunstwerken, die das Stadtbild an vielen Stellen prägen. Vor allem der Skulpturenpark Waldfrieden, den Tony Cragg eingerichtet und zum fünfjährigen Bestehen bereits erweitert hat, ist zu einem Anziehungspunkt längst überregionaler und internationaler Besucher geworden.

 Oberbürgermeister Andreas Mucke überreichte am 15. August 2020 die Ehrenbürgerurkunde an Prof. Dr. h.c. Ernst-Andreas Ziegler, den er in seiner Laudatio als „Menschenfreund, Journalist, Autor, Stratege, Querdenker mit langem Atem – ein Langstreckenläufer, Vernetzer, Brückenbauer, Moderator, Gestalter, Visionär und Multitalent“ würdigte.

  

 „EAZ“ war maßgeblich am Aufbau und an der Pflege der Wuppertaler Städtepartnerschaften beteiligt und hat mit seinem Wirken den Begriff „kommunale Außenpolitik“ geprägt. 

  

 Mit dem Leuchtturmprojekt „Junior Uni – Forscherplattform für das Bergische Land“ hat er eine einzigartige Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche geschaffen, deren Strahlkraft weit über das Bergische Land hinausgeht.

 

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