Seit 1950 wird von der Stadt Wuppertal ein Kulturpreis verliehen, um herausragendes Schaffen hier lebender und wirkender Künstlerinnen und Künstler auszuzeichnen.
1957 wurde der Preis in "Eduard von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal" umbenannt. Mit dieser Geste dankte die Stadt zu seinem 75. Geburtstag dem Bankier, Kunstsammler und Mäzen Eduard Freiherr von der Heydt (1882 - 1964), der sich unter anderem mit bedeutenden Schenkungen an das Von der Heydt-Museum große Verdienste erworben hat.
Daher trägt die Plakette des Preises, die von dem Bildhauer Herbert Volwahsen gestaltete und bis 1971 verliehen wurde, auf der Vorderseite ein Abbild von der Heydts und auf der Rückseite die Inschrift: "Für hervorragendes künstlerisches Schaffen".
1964 wurde das Preisgeld auf 10.000 DM angehoben und das Spektrum der Sparten durch Theater, Film, Wissenschaft und Forschung ergänzt. 2001 kamen die Bereiche Tanz und Design dazu, um den aktuellen Tendenzen in der Kunst zu entsprechen.
Ein einmaliges Ereignis zeigte 1981, welchen Stellenwert der Preis für die Bürger dieser Stadt innehat. Da nicht genügend Mittel zur Verfügung standen, gründete sich eine Initiative und brachte das benötigte Geld durch Spenden auf.
Der Hauptpreis wurde 1990 auf 25.000 DM erhöht, die Nominierung erfolgte seitdem alle zwei Jahre. Der 1976 eingerichtete Förderpreis von 5.000 DM wurde manchmal mehrfach vergeben, um junge Künstlerinnen und Künstler in ihrer Arbeit zu unterstützen. Seit 1993 wird nur noch ein Förderpreis vergeben. Eine erneute Anhebung erfuhr der Preis 1999 auf 35.000 DM, bei einem Teilungsverhältnis von 25.000 DM zu 10.000 DM, falls ein Förderpreis verliehen wird.
Aktuell wird der Von der Heydt-Kulturpreis in Höhe von 12.500 EUR verliehen, der Förderpreis der Stadt Wuppertal in Höhe von 5.000 EUR.
Die Wahl der Preisträger erfolgt durch ein Kuratorium, das aus 13 Mitgliedern besteht. Die stimmberechtigten Mitglieder des Kulturausschusses berufen in dieses Gremium acht fachkundige Bürger/Bürgerinnen. Die Fraktionen des Rates der Stadt benennen weitere fünf Mitglieder für das Kuratorium. An den Sitzungen nimmt der Kulturdezernent beratend teil.
In den vergangenen Jahren wurde die Bezeichnung „Eduard von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal“ mit Blick auf unterschiedliche Bewertungen des Verhaltens Eduard von der Heydts in der NS-Zeit öffentlich kritisch diskutiert und in Frage gestellt.
Die Kommission für eine Kultur des Erinnerns hat sich mehrfach mit der Frage der Preisbenennung beschäftigt und ist 2008 zu folgendem Ergebnis gekommen:
"Die Kommission schlägt dem Rat der Stadt Wuppertal eine Umbenennung des "Eduard von der Heydt-Kulturpreises der Stadt Wuppertal" in "Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal" (kurz: "Von der Heydt-Preis") sowie eine umgehende Ausschreibung mit dem Ziel einer Preisverleihung noch in diesem Jahr vor."
2016 hat sich die Kommission für eine Kultur des Erinnerns erneut mit der Frage der Preisbenennung auseinandergesetzt.
Nach intensiver Diskussion in der Sondersitzung zu Eduard von der Heydt am 21.04.2016 hat die Kommission für eine Kultur des Erinnerns mehrheitlich festgestellt:
"Die Umbenennung des "Eduard von der Heydt-Preises" ist im Jahre 2008 aufgrund eines ungesicherten Vorwurfs einer angeblichen NS - Verstrickung in den Jahren 1933 - 1945 zunächst unter Vorbehalt erfolgt.
Aufgrund eingehender historischer Archivforschungen sowie nach Interpretation und Einordnung der Quellen in den Kontext der Zeitgeschichte konnten zwischenzeitlich diese Vorwürfe nach einhelligem Expertenurteil als unzutreffend ausgeräumt werden.
Die Begründung für den Beschluss aus dem Jahre 2008 ist damit entfallen."
Nach Abschluss der Diskussionen bleibt es aber bei der Bezeichnung "Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal" (kurz: "Von der Heydt-Preis"). Eine erneute Umbenennung erfolgt nicht.