Dass Ulle Hees nicht nur Bildhauerin, sondern auch eine überragende Zeichnerin war, ist ab 28. Mai im Verwaltungshaus Elberfeld und im „Ort“ im Luisenviertel zu sehen: Eine Doppelausstellung zeigt einen repräsentativen Ausschnitt ihres grafischen Werkes.
Ulle Hees, die vor knapp drei Jahren im Alter von 71 Jahren starb, hat das Stadtbild an vielen Stellen mit ihren Werken geprägt. Seien es die „Ja-Sager/Nein-Sager“ in der Bar-mer Fußgängerzone, der Zuckerfritz in Elberfeld oder das Denkmal am Landgericht, das an die Gewerkschaftsprozesse von 1935 erinnert: Ihr Spektrum reichte von kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte bis hin zu volkstümlichen Figuren, deren Be-liebtheit sich an den blank gewordenen Stellen zeigt, über die die Wuppertaler und ihre Besucher gern ihre Hand streichen lassen.
Die beiden Ausstellungen widmen sich nun vorwiegend ihren Zeichnungen, Skizzen und Bildern. Im Verwaltungshaus Elberfeld sind unter dem Titel „Menschenbilder“ Skizzen, Zeichnungen und Plastiken zu sehen – so die Arbeit „Das zerbrochene Herz“ für die Wuppertaler Dichterin Else Lasker-Schüler und die dafür entstandenen eindrucksvollen Studien. Vernissage am Neumarkt 10 ist am Donnerstag, 28. Mai, um 17 Uhr.
Am selben Tag öffnet die zweite Ausstellung von Ulle Hees im „ort“ ihre Türen: Ab 20 Uhr sind in der Luisenstraße 116 Arbeiten auf Papier unter dem Titel „Proben im Atelier“ zu sehen. Oft waren es Musiker oder Tänzerinnen aus der ganzen Welt, die, vermittelt durch Peter Kowald, in ihrem Atelier probten. In ihren Zeichnungen und Skizzen können wir die Intensität des Augenblicks nachempfinden. Musik wird hörbar, Tanzbewegungen werden lebendig...
Beide Ausstellungen laufen bis zum 26. Juni. Möglich wurde die Doppel-Ausstellung des Kulturbüros und der Peter-Kowald-Gesellschaft mit Unterstützung der Stadtsparkasse Wuppertal.