Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Weyerbuschturm
Adresse Weyerbuschweg ~
Stadtbezirk Elberfeld-West
Denkmalnummer 1906
Eintragungsdatum 12.07.1991
Schutzumfang gesamtes Turmgebäude
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Der Weyerbuschturm ist der vom Fabrikanten Emil Weyerbusch gestiftete und 1898 nach dem Entwurf und Bauleitung des Hochbauamtes der Stadt Elberfeld ausgeführte Aussichtsturm aus verfugtem Basaltbossenmauerwerk in eklektizistischen Stilformen, 259 m über NN. auf dem Nützenberg - wobei der Entwurf im wesentlichen auf den 1896 publizierten Entwurf der Architekten Wiehl und Pipping/Aachen für den Wettbewerb des Aachener Aussichtsturmes beruht. Der U-förmige Grundriss des Turmschaftes steht auf 3,30 m hohem, rechteckigem Sockelmauerwerk (5,40 x 4,40 m) mit Strebepfeilern an den Ecken der Ostfassade aus Buckelquadern mit Werksteinabdeckungen an deren Wasserschlägen, Sockelsimsen und abgeschrägten Fundamentsockeln, mit dem Eingang in das Sockelgeschoss (=Erdgeschoss) in der Ostfassade durch eine Segmentbogen - Stahltür. Über eine zweiläufige, um das Sockelgeschoss eingespannte Freitreppe aus Sandstein, 1,25 m breit mit Zwischenpodest an der Südwestecke und schmiedeeisernem Treppengeländer mit Pfosten, Gurten, Handläufen, rechts- und linksläufigen Volutenfüllungen, gelangt man zum Turmeingang mit gemauertem Segmentbogensturz und Schlussstein an der Südfassade des 1. Obergeschosses mit lotrecht verbrettertem Türblatt und schmiedeeisernen Beschlägen des jetzt U-förmigen Turmschaftes und hochrechteckigen Fenstern mit Stürzen und Brüstungen aus Werkstein, großem dreiteiligem Segmentbogenfenster mit seitlichen Oberlichtern, Werksteinpfosten und -Kämpfern aus Sandstein. Aus gleichem Material ist an westlicher Turmrundung das Elberfelder Stadtwappen unter dem Harnisch mit Mauerkrone und aufliegendem Löwen, herabwallender Akanthuszier und fließenden Bändern mit erhaben gemeißeltem "A.D. 1898" über profiliertem konvexem Votivschild und eingemeißelter Inschrift des Stifters: "Seinen Mitbürgern - Emil Weyerbusch", darüber mit Sandstein-Engel unter dem Halbrund, zentrisch angeordneter Konsolen mit Gesimsauflager aus Sandstein zur Aufnahme des runden Treppenturmerkers, dem darüber liegendem ehemaligem Balkongeschoss mit drei Aussichtsbalkonen an der Nord-, Ost- und Südseite auf je vier wuchtigen Konsolen und Werkstein-Balkonbrüstungen, seit 1945 mit Aschenbeton-Hohlblocksteinen verschlossen, verputzt, mit dreiflügeligen Fenstern zu Erkern umgestaltet und bei der Renovierung 1981/82 verschiefert; der darüber liegenden Aussichtsplattform in rd. 17,00 m Höhe mit Zinnenbrüstung, schmiedeeisernen Zierbrüstungen zwischen den Zinnen und vier Oktogonen, zinnenbekrönten Eckwarten. Der Treppenturmerker tritt über der Plattform als Rundturm in Erscheinung mit lotrecht verbretterter Segmentbogentür, sandsteinernem Konsol-Trauffries und geschweiftem Kegelhelm in Kupfereindeckung mit Wetterfahne und Stadtwappen, den vier Himmelsrichtungen und der Kreuzblüte in 30,50 m Höhe. Der repräsentativ gestaltete Aussichtsturm ist ein Beispiel für die gute Qualität der Architektur der Zeit und unverzichtbarer Teil der fünf noch im Wuppertaler Stadtgebiet erhaltenen Aussichtstürme. Erhaltung und Nutzung liegen daher gemäß § 2 (1) DSchG aus künstlerischen, architektonischen, wissenschaftlichen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das gesamte Turmgebäude. (Remus)