Beschreibung
Das Objekt Uellendahler Straße 29 ist das drei - und viergeschossige, 1888 erbaute Fabrikgebäude der Zwirnerei Hebebrandt mit gegliederter Klinkerfassade in historistischen Stliformen. Das Eckgebäude Uellendahler-/Eckernförder Straße besteht aus zwei Flügeln, die durch einen runden Eckturm miteinander verbunden sind. Das gesamte Gebäude ist in zwei- und dreiachsige Fenstergruppen zwischen den Pilsatern zusammengefasst, dem Keller- und Erdgeschoss in roten Klinkersteinen mit dreiachsigen Segmentbogenfensterstürzen und zurückgesetzten Zwillings-Segmentbogenfensterstürzen unter gemeinsamen vorgesetztem Segmentbogensturz mit Gewände- und Sturzkanten in Wulst- oder Hohlkehlen, mit Brüstungen, Auskragungen und durchlaufendem Gesims auf Konsolen über dem Erdgeschoss, den drei Obergeschossen in weißen Klinkersteinen mit durchlaufenden Pilastern und den im 1. und. 2. Obergeschoss einachsig und spitzbogig zusammengefassten und schichtweise wechselnden rot-weißen Klinkersteinrahmungen mit Wulstkanten der dreiachsigen Fenstergruppe mit zurückgesetzten Segmentbogenfenstern im 1. Obergeschoss und Rundbogenfenstern im 2. Obergeschoss mit Kehlkanten und hervorragenden keramischen Brüstungsornamenten; der zweiachsigen Fenstergruppe mit paarig zusammengefassten Fenstern im 1. und 2. Obergeschoss mit mittiger keramischer Rosette in der Spitzbogenblende, Dekor in den Zwickeln und der Brüstung; den Segmentbogenfenstern im 3. Obergeschoss mit spitzbogiger Klinkersteinrahmung und Keramikornamenten in den Spitzbogenblenden und Brüstungsbändern. Der runde fünfgeschossige und dreiachsige Turm an der Straßenecke ist so gegliedert wie die übrigen Fassaden mit Pilastern zwischen einachsigen Fenstern und dem Segmentbogenfenster im rot verklinkerten Erdgeschoss mit Brüstungen, Abschrägungen zum Sockelgeschoss und Gesims auf Konsolen, in den Obergeschossen mit zweigeschossigen Spitzbogenrahmungen in rot-weiß wechselnden Klinkersteinen mit Keramik - Ornamenten in Brüstungs- und Blendbögen, im 3. Obergeschoss mit verstärkten rot-weiß Pilsatern auf Konsolen mit Dreipass - Bogenfries auf Konsolen und Traufgesims auf Konsolensteinen, wie dem gesamten Trauffries und Traufgesims am gesamten Gebäude, mit aufstehendem 5. Turmgeschoss mit Pilastern zwischen einachsigen gekuppelten Fenstern mit rot- weißer Spitzbogenrahmung und zurückgesetzten Rundbogenzwillingsfenstern mit keramischer Rosette in der Spitzbogenblende, Dreipass - Traufgesims mit seitlichen Kaminköpfen und Pultdachabdeckung; mit zweiachsigem und 12 cm vorgeschobenem Mittelrisalit an der Eckernförder Straße mit seitlich begrenzenden rot - weißen Pilasterverstärkungen auf Konsolen mit gekehlten Kanten im Friesbereich und vorgesetztem Trauffries mit Traufgesims; dem sechsachsigem Endrisalit an der Uellendahler Straße mit mittiger, zweiflügeliger Hauseingangstür und Oberlichtsprossen mit geschnitztem Kämpfer, mittiger Engelsfigur unter Ädikula, Türblättern mit Lichtöffnungen und schmiedeeisernen Ziergittern, Schnitzwerk in Herzblattornamenten, Kassetten mit Vierpass, Efeurankwerk zwischen Säulen mit Composite-Kapitellen unter rot verklinkerter Segmentbogenkappe und Bogen mit vorgesetztem Wimberg mit Kreuzblume und Ädikulae auf Konsolen, der reich ornamentierten Spitzbogenblende im Wimperg mit stehendem Löwen, einen Schild haltend mit Kreuz, mit danebenliegender Durchfahrt unter rot verklinkertem Segmentbogensturz mit verklinkerten Preußischen Kappen, Gurtbögen, verklinkerten Wänden, gegliedert mit profilierten Pilastern, runden Medaillons mit keramischem Dekor, wie an den Fenstern, dem Sockel mit Brüstungen, Kassetten und straßenseitig abschließendem, schmiedeeisernem und zweiflügeligem Gittertor mit gotisierenden Stilelementen, über dem Sturz mit der Resthöhe des erdgeschossigen Zwillingsfernsters und den gleichnamigen Fenstern in den Geschossen des Endrisalits, mit seitlich begrenzenden rot - weißen Pilasterverstärkungen auf Konsolen mit gekehlten Kanten im Friesbereich und überdecktem Rundbogengiebel mit Vierpass und Rosette im Giebelfeld mit gemeinsamer rot-weiß verklinkerter Rundbogenrahmung mit dem Rundbogengiebel und den Segmentbogen-Zwillingsfenstern mit Spitzbogenblenden und seitlicher, konkav gebogener Stützung des Rundbogengiebels.
Die gegliederte Hof- und Giebelfassade an der Eckernförder Straße ist mit glattem Außenputz, vorgeschobenen Fensterbänken und Traufgesimsen ausgestattet, mit hölzerner Dachkonstruktion auf Unterzügen und Stahlrohrstützen, straßenseitigen Satteldachschrägen und hofseitigem Pultdach auf Dachgeschossaußenwand, nachdem das hofseitige Mansarddach 1965 wegen Fäulnis abgerissen werden musste.
Die hervorragende und solide Qualität der Architektur und des Dekors macht das Gebäude zu einem Beispiel für die Architekturauffassung der Zeit.
Erhaltung und Nutzung liegen gemäß § 2(1) DSchG aus städtebaulichen, wissenschaftlichen, künstlerischen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse.
Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das gesamte Gebäude ...
(Remus)
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