Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Ottenbrucher Straße 47
Adresse Ottenbrucher Str. 47
Stadtbezirk Elberfeld
Denkmalnummer 3120
Eintragungsdatum 23.09.1993
Schutzumfang gesamtes Gebäude
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Das Objekt Ottenbrucher Straße 47 ist ein zur Straße hin zweigeschossiges Wohnhaus mit Attikageschoss und Satteldach. Aufgrund des steil abfallenden Geländes ist das Kellergeschoss an der Rückseite als volles Geschoss ausgebildet. Das Gebäude bildet die südliche Hälfte des symmetrisch gestalteten Doppelhauses Ottenbrucher Straße 47 und 49, das in der Zeit zwischen 1888 und 1892 in massiver Bauweise errichtet wurde. Die mit roten Backsteinen und hellen Stuckverzierungen ausgeführte, vierachsige Fassade des Doppelhauses wird durch zwei breite, einachsige Seitenrisalite beherrscht. Im Kellergeschoss jedes Risalits befindet sich ein breites Rechteckfenster mit glatter Einfassung, das sich zu einem Lichtschacht im Vorgarten öffnet. Die Kanten des Risalits sind in diesem als Fassadensockel dienenden Bereich mit weißen Quadern betont. Oberhalb der Fenstereinfassungen läuft ein Sockelgesims über den Risalit. Das darüber angeordnete Segmentbogenfenster des Erdgeschosses ist mit einem sich ebenfalls über den gesamten Risalit erstreckenden Fensterbankgesims versehen. Ein großer Schlussstein und zwei Anfänger aus hellem Stuck zieren den ansonsten aus Backsteinen geformten Segmentbogen der Fensteröffnung. Weitere helle Quader sind in der Höhe des Kämpfers des Fensters sowie direkt oberhalb der Fensterbank als Zier angeordnet. Die Kanten des Risalits werden im Erd- und Obergeschoss ebenfalls von hellen Quadern betont. Ein über die gesamte Fassade durchlaufendes Gurtgesims oberhalb des Erdgeschosses bildet zusammen mit dem ebenfalls durchlaufenden Fensterbankgesims des Obergeschosses die horizontale Gliederung und somit die optische Verbindung beider Haushälften. ... Das Objekt Ottenbrucher Straße 47 ist ein typisches Beispiel für die Architekturauffassung der Gründerzeit. Darüber hinaus bildet es einen unverzichtbaren Bestandteil eines erhaltenen, historischen Straßenzuges der Elberfelder Nordstadt. Das Gebäude ist Teil einer Straßenzeile, die aus mehreren, fast gleichzeitig entstandenen, zweigeschossigen Doppelhäusern besteht. Die Nordstadt ist als Ganzes ein wichtiges Zeugnis nicht nur für die Stadtgeschichte Elberfelds, sondern auch für die Entwicklung der Architektur, des Städtebaus und der Sozialgeschichte in den Industriestädten des neunzehnten Jahrhunderts. In der Nordstadt wird durch die Bandbreite der Bebauung, die vom Arbeiterwohnquartier bis zur großbürgerlichen Villa im Bereich der Briller Straße reicht, das starke soziale Gefälle dieser Zeit deutlich. Erhaltung und Nutzung liegen deshalb gemäß § 2 (1) DSchG aus städtebaulichen, wissenschaftlichen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das gesamte Gebäude. (vdP)