Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Hamburger Treppe
Adresse Hamburger Treppe ~
Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg
Denkmalnummer 4079
Eintragungsdatum 26.02.1998
Schutzumfang gesamte Treppenanlage
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Bei dem Objekt Hamburger Treppe handelt es sich um eine Treppe, welche im rechten Winkel zwischen der Hamburger Straße und der Uellendahler Straße liegt und 1903 im Zuge des Straßenausbaus erbaut wurde. Die Hamburger Treppe besteht aus einem geraden, einläufigen Aufgang mit vier Zwischenpodesten und seitlichen Handläufen. Zwischen den Podesten bewältigen jeweils 15 Stufen den Niveauunterschied. Entsprechend der Parzellierung der angrenzenden Grundstücke knickt der Aufgang etwa in der Hälfte des Weges ab. Zu den angrenzenden Straßenverläufen schließen Portale den Treppenaufstieg ab, die sich spiegelbildlich gleichen. Ein größerer Torbogen wird von einem kleineren mit Brüstungsmauer flankiert. Wandpilaster bzw. eine mittige Säule mit hohem Sockel und ornamental dekorierten Würfelkapitellen tragen diese Bögen, die nach oben in einem Treppengiebel auslaufen. Beide Portale sind verputzt, wobei die Stützen, die Brüstungsmauer, die Bogensteine sowie die abschließenden Steine des Giebels durch den roten Sandstein besonders hervorgehoben werden. Im Giebelfeld ist der Hinweis "Zur Hamburger Treppe" eingelassen. Treppe und Portale haben bislang keine nennenswerten Veränderungen erfahren. Die Gestaltung der Tore lehnt sich an mittelalterliche Zitate an, kopiert diese jedoch nicht, sondern stellt einzelne Formen ideenreich aus mehreren Stilrichtungen neu zusammen, wobei Elemente des Jugendstils beigefügt werden. Dies zeigt sich vor allem an den geschwungenen Lettern im Giebelfeld. Damit ist das Objekt ein eindrucksvolles Zeugnis des späten Historismus kurz nach der Jahrhundertwende. Die Hamburger Treppe zählt zu den aufwändigsten der erhaltenen historischen Treppenanlagen, die gerade für die Wuppertaler Topographie charakteristisch sind. Die Bergische Hochfläche im Süden und das Niederbergische Hügelland im Norden bilden zusammen mit der Talmulde der Wupper und ihren Quertälern ein vielfältiges Bodenrelief, unterbrochen durch steile und von Bächen bzw. sporadischen Gewässern durchflossene Seitentäler. Die im Gegensatz zu den südlichen Hängen im Norden der Wupper flacher ansteigenden Hangzonen weisen zwischen Talsohle und Hochfläche eine Steilstufe von 10 - 15 Metern auf. Innerhalb des Stadtgebietes gibt es Höhenunterschiede von bis zu 250 Metern. Öffentliche Treppen gehören zu den typischen Merkmalen des Wuppertaler Stadtbildes und sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil des gestalteten Straßenraumes in diesem Bereich. Gerade die Hamburger Treppe bildet einen repräsentativen und städtebaulich herausragenden Blickpunkt, der den Charakter der Elberfelder Nordstadt stark geprägt hat. Erhaltung und Nutzung liegen deshalb gemäß § 2 (1) DSchG aus städtebaulichen, wissenschaftlichen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf die gesamte Treppenanlage. (Haltaufderheide)