Beschreibung
Die evangelische, vormals evangelisch-lutherische Kreuzkirche ist von 1847 - 1850 vom Elberfelder Stadtbaumeister Heuse für rd. 40.000 Taler errichtet worden aus scharierten Sandsteinquadern in neugotischen Stilformen. Die Einwirkung des Oberbaurats und Schinkelschülers Friedrich August Stüler auf dem Entwurf dieser Kirche ist bekannt. Die Südfassade steht auf Sandsteinsockeln mit profilierten Hohlkehl- und Wulstabdeckungen, mit dem Haupteingang im Kirchturm über zwei Außenstufen und gestuftem Spitzbogengewände mit spitzen und gefasten Diensten vor Hohlkehlen mit hölzerner, zweiflügeliger Eingangstür und den originalen, gusseisernen, filigranen und neugotischen Maßwerkfüllungen, mit Achtpaß- und Flamboyant-Schmuckformen, den Oberlichtscheiben im Spitzbogen über dem Kämpfer in filigraner, gusseiserner Spitzbogensprossung, darüber mit mittigem Votivstein und der Jahreszahl 1850, der Einweihung am 15. Mai, im nächsten Stock mit gekoppeltem, zweiteiligem, neugotischem Maßwerkfenster mit mittigem Vierpaß und Sprossung in umfassendem Spitzbogen-Kehlgewände, das die Emporentreppen im Turm belichtet, das durch Kaffgesimse begrenzte Uhrengeschoß mit dreiseitigen Uhren in runden Kehlgewänden und jeweils zurückgesetztem Mauerwerk, mit darüberliegendem Gockengeschoß (3 Glocken), vierseitigen Schallarkaden in neugotischem Maßwerk mit überdeckenden vier Wimpergen unter Kreuzblumen und dem achteckigem kupferverkleidetem Turmhelm mit krönendem Kreuz. Beiderseits des Turmes werden die südlichen Giebelflächen des Kirchenschiffs durch zweiflügelige Seitenportale gleicher Art und darüberliegende Spitzbogenblendnischen gegliedert mit waagerechten Giebelabschluß-Kaffgesimsen und gusseisernen, spitzbogigen Brüstungsgeländern in Höhe des Fußboden-Kaffgesimses im Uhrengeschoß, die zwischen Turm und Eckfialen eingespannt sind; die fünfjochige Ost- und Westfassade mit fünf, durch Erd- und Emporengeschoß laufende Spitzbogen-Hohlgewände mit gekoppelten, zweiteiligen und neugotischen Maßwerkfenstern im Erd- und Emporengeschoß, mit Drei- und Vierpaß im Spitzbogen, mit bleiverglasten Scheiben, vierteiligen Sandstein-Blendmaßwerkbrüstungen in Emporenhöhe mit Sturz- und Brüstungsgesimsen, den gekehlten Sandstein-Traufgesimsen mit Traufen und verschiefertem Satteldach; der Chorapsis am Nordgiebel mit 5/8-Schluß, drei Spitzbogenfenstern mit Maßwerk, Vierpaß und verbleiten Buntglasscheiben im Spitzbogenkehlgewände und Traufkehlgesimsen; den 1955 angebauten Nebenapsiden in gleichem schariertem Material und 4/8-Schluß, mit je zwei bleiverglasten Holzfenstern in scheidrechten Gewänden und je einer einflügeligen Holzeingangstür, die vom Hauptchor hierher verbracht wurden mit gusseisernen neugotischen Maßwerkfüllungen, Taufkehlgesimsen und Schieferdächern, dem Nordgiebel des Kirchenschiffs mit Rundfenster und Kehlgewände im Dachbereich, Ortgangkehlprofilen und dem alten außermittigem Kamin, der zur Koksheizung unter dem Chor gehörte und nach 1930 durch eine Elektroheizung abgelöst wurde.
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Um 1852 wurde die erste mechanische Ibach-Orgel mit seitlichem Spieltisch eingebaut, um 1930 wurde die erste Orgel von der Fa Faust aus Schwelm zu einer pneumatischen Orgel umgebaut, um 1968 durch die neue mechanische v.-Beckerath-Orgel ersetzt zu werden auf der Empore an der südlichen Giebelwand am Turm. In den 70er Jahren wurde die Deckendämmung über der 1930 abgehängten Kirchendecke ausgeführt mit darüberliegender, sichtbarer, ursprünglicher und noch intakter Holzbinderkonstruktion mit den trapezförmigen hölzernen Deckenverkleidungen.
Hierzu gehört ferner die historische Grundstückseinfriedung aus einem Werksteinsockel mit stark gefasten Kanten und dem montiertem Zaungitter mit Pfosten, Handläufen, Ober- und Untergurten und den eingespannten, lotrechten, runden Stangen, bei denen jede zweite verkürzt und mit geschmiederter Spitze versehen wurde, auf dem Handlauf ist ein Mäanderband aus flachen Dreiecken aufgeschweißt. Die Schlupftüren sind entsprechend gestaltet.
Die Kreuzkirche, 2. Kirche der ev.-lutherischen Gemeinde nach der 1. Kirche im Kolk, wurde erbaut auf dem höchsten Geländebuckel (= Hippe = Erhöhung) und daher im Volksmund auch Hippenkirche genannt. Die gute und herausragende künstlerische Qualität der Architektur und des Dekors macht sie zu einem wichtigen Beispiel für die Architekturauffassung und Baukunst der Zeit. Sie ist unverzichtbarer Bestandteil der historischen Bebauung in der Elberfelder Nordstadt und somit ein Zeugnis für die Baukunst und Geschichte Elberfelds.
Erhaltung und Nutzung liegen deshalb gemäß § 2 (1) DSchG aus städtebaulichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse.
Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das gesamte Kirchengebäude einschließlich der historischen Einfriedung.
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