Adresse | Döppersberg 19 |
Stadtbezirk | Elberfeld |
Denkmalnummer | 1832 |
Eintragungsdatum | 06.11.1990 |
Schutzumfang | gesamtes Gebäude |
Klassifizierung | Denkmal |
Beschreibung Bei dem Objekt Döppersberg 19 handelt es sich um die 1857 - 1860 errichtete Gewerbeschule ("Gewerbliche Lehr-Anstalten") der Stadt Elberfeld. Die Architektur des Baues signalisiert den Stilwandel vom Klassizismus zur Neurenaissanceitalienischer Prägung. Die Akzentuierung der Front durch den breiten, über das Hauptgesims des Gebäudes hinausragenden Mittelrisalit, die Quaderung der Wandflächen und die Steigerung des Formenapparates vom schlichten Gebäudesockel bis zum 2. Obergeschoss, wo die ädikulaartig gerahmten Fenster in einer aus Pilastern und abschließendem Gebälk gebildeten Ordnung stehen, sind typisch für Monumentalbauten dieser Richtung, insbesondere für Schul- und Hochschulbauten. Die rückwärtig anschließenden beiden Gebäudeflügel umfassen u-förmig den Hof des Baues, in den in der Mitte der Risalit des Haupttreppenhauses ragt. Ganz dem genannten Typus entspricht auch die Anlage des großen Vestibüls, der Haupttreppe und der Aula im Mittelrisalit, desgleichen die langen Korridore zur Erschließung des Gebäudes. Das Schulgebäude, das seit den Jahren um 1900 mit dem Namen "Dürerschule" als Oberschule für Mädchen diente, ist, bis auf das seitliche Treppenhaus, im wesentlichen bis zum Zweiten Weltkrieg unverändert geblieben. Erst der Wiederaufbau nach starken Bombenschäden brachte die Aufstockung um ein Geschoss mit Walmdach, den Zubau des Haupttreppenhauses, die Einziehung einer Geschossdecke in der Aula sowie die Veränderung von Fensterformen im Mittelrisalit. Ob im Zuge dieser Arbeiten schon die Freitreppe des Haupteingangs entfiel, ist nicht bekannt. Im übrigen ist aber die Fassadengestalt und die innere Struktur erhalten geblieben. Die wesentlichen, den Bau als repräsentatives Schulgebäude der Neurenaissance kennzeichnenden Elemente blieben trotz der baulichen Veränderungen der Nachkriegszeit weiterhin ablesbar. Die Größe und die repräsentative Gestaltung des Objektes legen ein Zeugnis ab von der Bedeutung der Elberfelder Industrie und dem Wohlstand dieser Stadt um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Zudem ist es auch ein Zeugnis für die städtebauliche Entwicklung der Stadt, die nach und nach in der Umgebung des Elberfelder Bahnhofs eine Reihe von Monumentalbauten entstehen ließ und dem Gebiet großstädtischen Charakter verlieh. Erhaltung und Nutzung liegen deshalb gemäß § 2 (1) DSchG aus städtebaulichen, stadthistorischen und architekturgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das gesamte Gebäude. (Lechleiter) |