Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Bahnstr. 18 - Bahnpostgebäude Bahnhof Vohwinkel
Adresse Bahnstr. 18
Stadtbezirk Vohwinkel
Denkmalnummer 1869
Eintragungsdatum 18.02.1991
Schutzumfang gesamtes Gebäude
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Lagemäßige Bezeichnung des Denkmals: Bahnstr. 18-20 in Wuppertal Vohwinkel (Eintragungsverfahren gem. § 21(3) DSchG durch den Regierungspräsidenten Düsseldorf) Von 1902 bis 1908 entstand zwischen der Hauptstrecke nach Elberfeld und dem Abzweig nach Steele der Inselbahnhof Vohwinkel. Daneben erhebt sich das jeweils 2-geschossige Gebäude für das Eilgut und das Postgebäude mit Dienstwohnung. Bei der Architektur des Postgebäudes wurden wie bei den anderen Gebäuden allgemein einfache und maßvolle Formen gewählt. Die Außenflächen sind geputzt, die Gliederungen in Heilbronner Sandstein ausgeführt. Die Dachflächen sind entsprechend der heimischen Bauweise mit Schiefer eingedeckt. Das Gebäude ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Stadt, für seine Erhaltung liegen wissenschaftliche und städtebauliche Gründe vor, weil das Gebäude zu einem eisenbahnverkehrstechnischen Ensembles aus der Blütezeit des Dampfeisenbahnwesens gehört. ______________________________________________________________ Stellungnahme des LVR vom 22.03.1985 zum Bahnhof - Vohwinkel Zwischen dem 10. April 1841 und dem 3. September 1841 war Vohwinkel die Endstation der ersten Rheinischen Eisenbahn, der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft. Mit dem Anschluß am 1. Dezember 1847 durch die Prinz Wilhelm Eisenbahngesellschaft wurde Vohwinkel zum Eisenbahnknotenpunkt, der später durch die Verbindung nach Solingen über Gräfrath und nach Varresbeck vervollständigt wurde. Die Übernahme der Prinz Wilhelm Bahn durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn am 1. Januar 1863 hatte Veränderungen der baulichen Anlagen zur Folge. Für die Strecke von Köln/ Düsseldorf über Elberfeld nach Hagen war der Bahnhof Durch-gangsstation gewesen, für die übrigen drei Strecken wurde er jetzt Kopfbahnhof. Nach der Verstaatlichung am 1. Januar 1882 begann die Planung für eine weitere Umgestaltung deren Bauarbeiten von Mai 1902 bis zum 1. Dezember 1908, dem Einweihungstag des neuen Bahnhofs, dauerten. Als Inselbahnhof zwischen der Hauptstrecke nach Elberfeld und dem Abzweig nach Steele mit den jeweils zweigeschossigen Gebäuden der Post und für das Eilgut entstand ein ebenfalls zweigeschossiges Empfangsgebäude, das schlossartig den Bahnhofsvorplatz beherrscht. Die symmetrisch aufgebaute Schauseite des verputzten Gebäudes erhielt eine Natursteineckquaderung, die als Zwillingspfeilervorlage zur Betonung des Mittelrisalits wiederkehren. Kapitellartige Reliefplatten überdecken diese Vorlagen und überragen die Traufe. Über ihnen erhebt sich ein Mansarddachgiebel mit aufgesetztem Uhrenturm. Die Materialaufteilung im Giebel verunklärt dessen Form und erzeugt mit der Fenster-aufteilung, dem vorgesetzten Windfang und dem Dachreiter ein fast sakrales Aussehen. Die Symmetrie der Fassaden mit Putz und Gliederungen in Heilbronner Sandstein, die abgewalmten Dächer, sowie deren Mansardenform erzeugt die formale Einheit dieses eisenbahnverkehrstechnischen Ensembles. Die Achsialität der Fassaden ist im Inneren bei den an die zentrale tonnengewölbte Halle angrenzenden Räumen aufgehoben. Die Grundrisse aller Gebäude dienen den Erfordernissen der Funktionalität. Zu den drei Hauptbestandteilen des Ensembles entstanden noch ein Dienstgebäude, drei Stellwerke sowie die geschwungenen Bahnsteigüberdachungen aus Bimsbeton und Aufenthaltsräume auf den vier Bahnsteigen, dazu ein Betriebsbahnhof mit Ringlockschuppen und Wasserturm. Mit diesem Bahnhof besitzt Wuppertal einen kompletten Bahnhof aus der Blütezeit des Dampfeisenbahnwesens. (Text: Dipl.-Ing. Meyer, LVR)