Adresse | Katernberger Str. 61 |
Stadtbezirk | Elberfeld-West |
Denkmalnummer | 3556 |
Eintragungsdatum | |
Schutzumfang | |
Klassifizierung | Denkmal |
Beschreibung Die Einführung einer neuen Kirchenordnung und Liturgie durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1835 führte in Elberfeld dazu, dass die Anhänger des streng reformierten, aus den Niederlanden stammenden Pastors Dr. Hermann Friedrich Kohlbrügge (1803-1875) aus der landeskirchlichen Ursprungsgemeinde Gemeinde austraten und im Jahre 1847 die niederländisch - reformierte Gemeinde gründeten. Unter den 254 Gründungsmitgliedern fanden sich weitere gesellschaftlich führende Persönlichkeiten wie etwa der Bankier Daniel von der Heydt, der als Begründer des so genannten "Elberfelder Systems", das als Institution ehrenamtlicher Armenfürsorge für ganz Deutschland richtungweisend wurde, in die Geschichte einging. Über eine mit 14 Linden bestandene Zuwegung gelangt man von der Katernberger Straße zur hangaufwärts gelegenen Kapelle und den 6 mit einer Ausnahme in gleichmäßigen Rechtecken angelegten Grabfeldern. Diese sind mittig durch den Hauptweg geteilt, der an den jeweiligen Kreuzungen mit den senkrecht zu ihm verlaufenden Wegen noch die historische Bepflanzung mit Eichen, Buchen und (leider nur noch einer) Kastanie aufweist. Die dazwischen ursprünglich den Hauptweg flanierenden jeweils 6 Rotdornstämme fielen leider vor einigen Jahren einer Pilzerkrankung zum Opfer. Die Grabfelder sind mit Großbuchstaben von A-E gekennzeichnet. Die Gräber mit ihren einheitlich gestalteten Sandsteinplatten, die parallel gereiht in gleichen Abständen verlegt sind, tragen mit wenigen Ausnahmen lediglich Name, Geburts- und Todesdatum der Verstorbenen sowie eine Grabnummer. Am Kopfende steht jeweils ein Rosenstock als einzig zugelassener Grabschmuck. In der strengen Normierung der Grabgestaltung spiegelt sich - gewissermaßen in optischer Entsprechung - der Glaubenssatz von der Gleichheit aller Menschen im Tode. Erhalten sind neben vielen weiteren Steinen mit bekannten Wuppertaler Namen die Grabsteine von Pastor Friedrich Hermann Kohlbrügge und Daniel von der Heydt (1802-1874). Der älteste erhaltene Grabstein erinnert an den jung verstorbenen Abraham Frohwein (1833-1847). Bergaufwärts, links außerhalb des Feldes A befindet sich ein Kriegsgefallenen-Denkmal, das sich in Größe, Form und Lage von den anderen Gräbern abhebt. Es besteht aus einem liegenden, pultartig nach hinten ansteigenden Block mit reliefartiger Verzierung und erhaben gearbeiteter Schrift, die sechs Platten aus weißem Marmor mit eingravierten Namen und Daten umschließt. Gedacht wird der gefallenen, vermissten und durch Fliegerangriff verstorbenen Gemeindemitglieder aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Überschrieben ist der Block mit "1914 FÜRS VATERLAND 1918", seitlich gerahmt von Stahlhelmen. Die Schrifttafeln sind durch vier senkrecht erhaben gearbeitete Schwerter unterbrochen. Den unteren Abschluss bilden mittig die Jahreszahlen 1939-1945. Rückschlüsse auf die ursprüngliche Art der Einfriedung des Friedhofes lässt der heutige Pflanzenbestand kaum zu. Denkbar ist eine Weißdornhecke, wie entlang der Zuwegung und hinter der Kapelle verlaufend. Denkbar ist aber auch eine Thujapflanzung wie insbesondere noch zu Katernberger Straße hin erhalten. Das heutige Erscheinungsbild wird durch ein aufgelockerte Begleitbepflanzung geprägt, in der sich u. a. auch Rhododendren, Forsythien, Kirschlorbeer, Eiben und Ilex einen Platz erworben haben. Erhaltung und Nutzung liegen daher gemäß § 2 (1) DSchG aus städtebaulichen, wissenschaftlichen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf die gesamte Anlage, bestehend aus Zuwegung samt Lindenbestand, Kapelle (bezogen auf den historischen Baubestand aus dem Jahre 1909) und Friedhofsareal. |